Pfarrei Nittenau
06.10.2024
27. Sonntag im Jahreskreis - Erntedanksonntag

Heilige des Tages:
Hl. Bruno von Chartreuse Hl. Fides Hl. Renatus (René) von Angers Hl. Adalbero Sel. Isidoor de Loor

Evangelium des Tages:
Evangelium nach Markus 10,2-16.
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Die Beichte

Aus: PUR spezial 3/2002 - Vom Sinn der Beichte

Zum Empfang des Bußsakramentes sind fünf Voraussetzungen nötig:
  • Die Gewissenserforschung
    ehrliche Suche nach den persönlichen Sünden, schlechten Handlungen und Gedanken und nach Unterlassungen des Guten im Lichte der 10 Gebote
  • Die Reue
    „Es tut mir leid, Gott und meine Nächsten verletzt, zu wenig geliebt oder vergessen zu haben"
  • Der Vorsatz
    die Sünde zu meiden
  • Das Bekenntnis der Sünden
    aufrichtig, nach Art und Zahl
  • Erfüllung der auferlegten Buße
    als Zeichen der persönlichen Verpflichtung ein neues Leben zu beginnen.


Wie man beichtet

Begrüßung

Wenn der Beichtende das Beichtzimmer oder den Beichtstuhl betritt, begrüßt ihn der Priester. Dann macht der Beichtende das Kreuzzeichen und spricht: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Priester: Gott, der unser Herz erleuchtet, schenke dir wahre Erkenntnis deiner Sünden und seiner Barmherzigkeit. Antwort: Amen.
(Der Priester kann nun, wenn es Zeit oder Umstände erlauben, ein Schriftwort lesen oder sprechen).


Bekenntnis

Danach legt der Beichtende ein Bekenntnis seiner Sünden ab. Er kann zum Beispiel so beginnen: In Demut und Reue bekenne ich meine Sünden. Meine letzte Beichte war vor... Wochen/Jahren/Tagen. Dann sagt er, welche Sünden er begangen hat.

Wenn der Beichtende es wünscht, kann er jetzt auch ein ausführliches Beichtgespräch führen und den Priester um Rat und Hilfe bitten.

Zum Abschluss des Sündenbekenntnisses spricht der Beichtende ein kurzes Reuegebet wie etwa:

Ich bereue, dass ich Böses getan und Gutes unterlassen habe oder Gott sei mir armem Sünder gnädig!


Lossprechung

Der Priester erteilt einen Zuspruch und gibt ein Bußwerk auf.

Danach spricht er die Lossprechung mit den Worten:
Gott, der barmherzige Vater hat durch den Tod und die Auferstehung seines Sohnes die Welt mit sich versöhnt und den Heiligen Geist gesandt zur Vergebung der Sünden. Durch den Dienst der Kirche schenke er dir Verzeihung und Frieden. So spreche ich dich los von deinen Sünden im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Der Beichtende antwortet mit Amen.


Dreizehn der wichtigsten Fragen, die im Zusammenhang mit der Beichte immer wieder gestellt werden

1. Ich kann doch selbst Gott um Verzeihung bitten. Warum brauche ich dazu einen Priester?
Natürlich kann man Gott im Gebet um die Verzeihung der Schuld bitten. Das soll man sogar häufig tun! Das aber ersetzt die Beichte nicht. Die Beichte ist ein Geschenk Jesu an uns. Warum wollen wir dieses Geschenk nicht annehmen? Wenn wir ehrlich sind, ist das doch oft nur eine faule Ausrede, damit wir um die unangenehme Beichte herumzukommen. Oder wann haben Sie das letzte Mal wirklich im Gebet die Sünden bereut? Ohne die Beichte wissen wir nicht mit Sicherheit, ob Gott uns auch die Schuld vergibt. Diese Sicherheit haben wir aber nach einer guten Beichte. Außerdem ist meine Schuld nicht nur eine Sache zwischen mir und Gott. Ich bin auch vor anderen Menschen schuldig geworden - auch vor der Gemeinschaft der Kirche, zu der ich gehöre. Durch die Beichte wird auch mein Verhältnis zur Gemeinschaft der Kirche wieder in Ordnung gebracht.

2. Ich weiß nicht, was ich beichten soll. Ich habe keine schlimmen Sachen gemacht! „
'Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, führen wir uns selbst in die Irre, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht; er vergibt uns die Sünden und reinigt uns von allem Unrecht. Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben, machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns. Meine Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt. Wenn aber einer sündigt, haben wir einen Beistand beim Vater: Jesus Christus, den Gerechten.' (1 Joh 1,8-2,1)
Wem keine Sünde einfällt, der hat vielleicht nicht gut genug darüber nachgedacht! Nach einer vernünftigen Gewissenserforschung (z.B. im Gotteslob Nr. 62ff.) sieht die Sache schon ganz anders aus! Oder beten Sie jeden Tag? Können Sie ehrlichen Herzens sagen, dass Sie wirklich versuchen, Gott zu lieben und Christus zu folgen? Sind Sie nie lieblos, gemein, unehrlich, schadenfroh? Nie eine „kleine Lüge'? Sind Sie niemals zornig, ungeduldig, unmäßig? Sünden sind nicht nur Mord und Totschlag. Sünden sind bei uns viel öfter auch bestimmte Denkarten, Gewohnheiten oder Charakterschwächen, an denen wir arbeiten müssen.


3. Ich habe schon mal ganz schlechte Erfahrungen mit der Beichte gemacht!
Das ist schade. Aber es ist die absolute Ausnahme, dass sich ein Priester im Beichtstuhl wirklich einmal im Ton vergreift. Selbst schlechte Erfahrungen sollten uns aber nicht daran hindern, einen anderen Priester aufzusuchen und gute Erfahrungen zu machen! Geben wir Christus eine Chance!

4. Die anderen gehen auch alle nicht beichten!
Na und? Nur weil es die Mehrheit ist, handelt sie dadurch nicht automatisch richtig! Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom! Außerdem - seien Sie ehrlich - das Argument: „Alle anderen machen es aber so ...' ist doch eine faule Ausrede für die eigene Feigheit oder Bequemlichkeit!

5. Ich weiß gar nicht mehr, wie das geht!
Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Ohne große Mühe kann man sich darüber informieren, wie die Beichte abläuft und wie man sich vorbereitet (z.B. im Gotteslob Nr. 58-66). Übrigens kann man auch jemanden fragen, der sich damit auskennt - z.B. den Kaplan oder den Pfarrer. Notfalls kann man auch zur Beichte gehen und sagen: 'Ich möchte gerne beichten, aber ich weiß nicht genau wie das geht und was ich sagen soll.' Nur Mut! Der Priester wird niemanden auslachen, sondern im Gegenteil Respekt vor Ihrem Mut haben!

6. Ich habe schon seit vielen Jahren nicht mehr gebeichtet!
Das ist doch erst recht ein Grund, wieder mit der Beichte anzufangen! Man freut sich doch auch darüber. wenn man nach vielen Jahren etwas von einem guten Freund hört, von dem man schon geglaubt hat, man hätte ihn verloren! Und dann will man nicht nur ein kleines Gespräch - man will die Freundschaft fortsetzen! Christus wartet sehnsüchtig auf uns in seinem Sakrament der Versöhnung! Übrigens sind wir verpflichtet, mindestens einmal im Jahr (und zwar möglichst in der österlichen Zeit) zu beichten. Das gleiche Gebot verpflichtet uns auch, mindestens einmal im Jahr das Sakrament der Eucharistie zu empfangen (d.h. zur Kommunion zu gehen). Ist es nicht merkwürdig, dass heute alle in jeder Messe die hl. Kommunion empfangen oftmals ohne sich zu fragen: Bin ich eigentlich für diese intensive Christusbegegnung vorbereitet? Wer regelmäßig zur Kommunion geht, sollte auch regelmäßig beichten!

7. Die Beichte nutzt nichts. Ich habe schon oft gebeichtet, aber ich habe mich gar nicht gebessert.
Wenn man glaubt, nach einer Beichte mit Heiligenschein durch die Gegend zu wandeln, hat man sich getäuscht! Es braucht viele, viele kleine Schritte auf dem Weg zu Gott hin. Aber jede Beichte, so nutzlos sie uns auch erscheinen mag, so wenig wir uns doch zu ändern scheinen, ist ein wunderbares Geschenk. Man weiß ja nicht, was man ohne diese kleinen Schritte für ein Mensch wäre! Und hier gilt: Verlieren Sie niemals den Mut! Und wenn Sie immer und immer wieder denselben Fehler, dieselbe Sünde beichten müssen - tun Sie es ruhig. Wenn nötig, jede Woche. Immer wieder. Christus freut sich immer, wenn wir kommen. „ Wir werden nicht auf einmal, durch eine einzige Reichte zu Heiligen. Wir müssen mit uns selbst Geduld haben, wie auch Gott Geduld hat. Aber jede gute Beichte ist ein Schritt nach vorn auf dem Weg zu Gott. Vergessen wir niemals: Was im Gericht der Barmherzigkeit gerichtet wird, kommt nicht mehr vor das Endgericht.' (Bischof Rudolf Graber)

8. Ich kenne den Pfarrer / Kaplan ganz gut und sie kennen mich auch persönlich. Zu denen möchte ich nicht gehen.
Muss man ja auch nicht. In anderen Pfarrgemeinden, in Klöstern oder in großen Kirchen kann man völlig anonym beichten. Übrigens zeigt die Erfahrung, dass durch die Beichte persönliche Beziehungen keine Belastung erfahren. Auf jeden Fall hat es viele Vorteile, wenn man einen festen Beichtvater hat, der uns regelmäßig auf unserem Weg begleitet.

9. Es ist mir peinlich, beichten zu gehen.
Wem nicht? Na klar - es ist niemals angenehm, seine Sünden zu bekennen, sein Herz ganz zu öffnen. Wir sehen dann nämlich gar nicht mehr so toll und strahlend aus, wie wir uns selbst gerne sehen und wie wir uns wünschen, dass die anderen uns sehen. Eine Legende erzählt, dass der Pfarrer den Teufel in der Kirche dabei beobachtet, wie er von Beichtstuhl zu Beichtstuhl geht. Verwundert fragt er ihn, was er da tue. Der Teufel antwortet: Ich gebe den Menschen bei der Beichte das Schamgefühl zurück, dass sie bei der Sünde verloren haben. Außerdem: Wer den Mut hat, seine Sünden zu bekennen, zeigt, dass er es ernst meint mit der Umkehr. Und jeder Priester hat Hochachtung vor jedem, der zur Beichte kommt, ganz egal, welche Sünden er bekennt.

10. Ich habe so schlimme Sünden begangen, die kann ich gar nicht beichten.
Wer sich selbst für den schlimmsten Sünder auf Erden hält, ist ganz schön hochmütig eingestellt, oder? Wenn wir beichten gehen, dann sind wir (meistens) weder die schlimmsten Sünder noch die besten Menschen. Wir sind meistens nur ganz gewöhnliche, mittelmäßige Sünder. Das ist nicht schlimm, solange wir versuchen, keine mittelmäßigen Christen zu sein. Ein alter Pfarrer sagte vor vielen Jahren, er würde demjenigen 50 Euro schenken, der ihm eine Sünde beichtet, die er noch nie gehört hat. Er hat das Geld noch heute ... Von einem Heiligen stammt der Satz: Es ist nicht so schlimm, dass der Mensch sündigt, denn der Mensch ist schwach und die Versuchung ist groß. Schlimm ist, dass der Mensch jederzeit die Möglichkeit der Umkehr hat und sie nicht nutzt!

11. Ich gehe nicht gerne in den dunklen Beichtstuhl.
Kein Problem. Fragen Sie den Priester nach der Möglichkeit des Beichtgesprächs.

12. Was ist eigentlich ein Beichtgespräch ?
Wie der Name schon sagt, ist es eine Beichte in der Form eines Gesprächs mit dem Priester. Man hat die Möglichkeit, ausführlicher über das eigene Leben und die eigene Schuld zu sprechen. Ein Beichtgespräch empfiehlt sich, wenn man längere Zeit nicht gebeichtet hat; sich unsicher ist, wie man richtig beichtet; eine Lebensbeichte (s.u.) ablegen möchte oder nicht gerne in den Beichtstuhl geht.

13. Was ist eigentlich eine Lebensbeichte?
Als 'Lebensbeichte' bezeichnet man eine Beichte (Beichtgespräch), die man vor entscheidenden Situationen im Leben ablegt (z. B. vor der Firmung, vor der Hochzeit, vor einer langen Reise, vor einer Operation usw.). Man möchte sein ganzes bisheriges Leben noch einmal vor Christus hintragen, sich von Ihm umarmen lassen und seine Liebe, seine Gnade und seine Vergebung erfahren.




    
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